Versprechen an mich selbst

Langsam streife ich jetzt ihn,
über meinen linken Finger,
dem Geschehnen nie entfliehn,
Geister tanzen in dem Zimmer.

Sehen sie mich fragend an,
verstehen nicht, was soll es sein,
kriechen näher an mich ran,
blicken wirr im Kerzenschein.

Doch ich beachte sie nicht mehr,
schau mir nur den Ring nah an,
ist es schon seit gestern her,
als ich diesen Weg begann.

Ohne Anfang, ohne Ende,
schmiegt er sich an meine Haut,
liebkost er sanft die meinen Hände,
auf ihn sich meine Zukunft baut.

Alle Farben dieser Erde,
sind in ihm ganz still vereint,
so lange ich ihn tragen werde,
habe ich zuletzt geweint.

Geschwungen wie mein Leben,
ist das Muster in ihm drin,
habe ich mir selbst vergeben,
vergangnes Leid und Neubeginn.

In ihm trage ich den Schmerz,
den ich oft so sehr erlebt,
hält er fest das meine Herz,
weiß ich, dass er mich versteht.

Niemand wird uns wieder trennen,
der nur sein eignes Spiel hier spielt,
kann ich in dem Ring erkennen,
wer auch wirklich ehrlich fühlt.

Nur wer intensiv mich liebt,
ohne Angst vor dem was war,
der mir seinen Halt auch gibt,
ist er meiner Seele Eingang nah.

Der kann diesen Ring verdrängen,
langsam nur und Stück für Stück,
ohne Fordern, ohne Drängen,
holt er mich ins Licht zurück.

Dann erst werde ich vergessen,
was mit ihm mich tief verband,
werde Liebe neu bemessen,
bereit ist dann die meine Hand.

Wer weiß, wann dieses wird geschehn,
ist es noch nicht Zeit dafür,
werde ich im morgen sehn,
find ich dann zurück zu mir.