Undurchdringbar?

Eine Festung habe ich gebaut.
Undurchdringbar für jedermann.
Hinter dieser Mauer hab ich geglaubt,
fange ich von vorne an.

Niemand sollte mir zu nahe sein,
fern von mir der alte Schmerz.
Bin hier geborgen und allein,
unverletzbar rein mein Herz.

Keine Tränen konnten fließen,
ließ mir hier kein Leid antun.
Keine Geister die mich riefen,
konnte ich doch endlich ruhn.

Fern von mir das alte Leben,
Stille nur und Sicherheit.
Konnte endlich Frieden geben,
Ruhe und Unendlichkeit.

Manchmal schaute ich durch die Ritzen,
riskierte einen Blick nach vorn.
Sah von hier die Sonne blitzen,
fühlte mich dann sehr verlorn.

Lockte mich der Freiheitsdrang,
heraus aus diesem selbstgebauten Grab,
doch Angst gewann die Oberhand
und zog mich tiefer noch hinab.

Jetzt stehst du dort draußen vor der Tür,
möchtest nah zu mir herein.
Doch bin ich scheu, fast wie ein Reh
und ich grabe mich noch tiefer ein.

Es ist so schrecklich dieses Wissen,
würde ich auch bei dir stehn,
währ ich gezeichnet von den Rissen,
könnt dir nicht in die Augen sehn.

In mir schrei ich lauthals auf,
doch meiner Kehle entrinnt kein Ton,
schau nur sehnsüchtig zu dir raus,
gebaute Festung....wie ein Hohn.

Wie lange wirst du draußen warten,
während ich mit mir hier kämpfe?
Wie lange blüht dort unser Garten,
dem ich mich so wiedersetze?

Mein langer Weg zu dir,
ist wie eine unendliche Reise,
denn finde ich den Schlüssel selbst zu mir,
werden Mauern spröde, Geister leise.

Endlos scheint das Grau der Nacht.
Bitte hilf mir aufzustehn.
Der aus mir den Menschen macht,
der dich ohne Angst kann sehn.